Wie kann ich die Nachgiebigkeit und das Geraderichten meines Pferdes fördern?
Zur Nachgiebigkeit muss das Pferd gehorsam auf die Hilfen reagieren. Wie ist dieses Ziel zu erreichen? Und wie wird mein Pferd geradegerichtet?
Am Zügel soll das Pferd sowohl seitlich (lateral) als auch im Genick (vertikal) nachgeben. Das Pferd soll willig auf vorwärts und seitwärts treibende sowie verwahrende Schenkelhilfen reagieren. Auch die be- und entlastenden Gewichtshilfen sollen angenommen werden.
Mögliche Übungen um dies zu Verbessern sind diverse Seitengänge und Verschiebungen des Pferdes, zum Beispiel Schenkelweichen, Hinterhandwendung, etc. Durch eine bewegliche Vor- und Hinterhand wird außerdem das Geraderichten gefördert.
Auch das Reiten von geraden und gebogenen Linien in Stellung und Biegung fördern die Nachgiebigkeit sowie auch das Geraderichten. Bei der Linienfindung sind hierbei der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Als Ideenfindung können die gängigen Bahnfiguren dienen.
Die Kontrolle der Schulter fördert ebenfalls Nachgiebigkeit und Geraderichten. Übungen hierzu wären zum Beispiel das Reiten in Außenstellung auf geraden und gebogenen Linien, Schulterherein oder auch das Reiten von ,,Corners‘‘ (Ecken).
Neben der Schulterkontrolle ist auch die Kontrolle der Hüfte hilfreich. Hierzu können Übungen wie Travers und Renvers oder Vorhandwendungen geritten werden.
Die genannten beispielhaften Übungen verlangen vom Reiter eine präzise Hilfengebung. Er kann hierbei zusätzlich seine Koordination und sein reiterliches Gefühl schulen und verbessern. Auch das Pferd wird durch diese Übungen besser gymnastiziert und verbessert seine Koordination und Beweglichkeit. Pferd und Reiter können sich durch die verschiedenen Übungen besser aufeinander einspielen und so die Kommunikation und Hilfengebung verbessern.
Die Nachgiebigkeit kann durch häufig wechselnde Aufgabenstellungen weiter verbessert und kontrolliert werden. Man kann zum Beispiel auf dem Zirkel reiten und an jedem Zirkelpunkt eine andere Übung beginnen (z.B. Schulterherein, Travers und Renvers, Konter-Schulterherein innerhalb einer Runde auf dem Zirkel). Voraussetzung hierfür ist es natürlich, dass das Pferd die einzelnen Aufgaben bereits kennt.
Beim Geraderichten des Pferdes ist es wichtig, die Vorhand auf die Hinterhand einzuspuren. Du kannst die Geraderichtung deines Pferdes z.B. durch das Reiten auf dem zweiten Hufschlag überprüfen. Stellst du hierbei fest, dass die Hinterhufe nicht in die Spur der Vorderhufe fußen solltest du niemals die Hinterhand korrigieren sondern an der Spur der Vorhand arbeiten. Der Motor des Pferdes sitzt hinten, deshalb ist die Vorhand flexibler und kann besser ,,eingespurt” werden.
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