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Wie kann ich den Takt und die Losgelassenheit meines Pferdes verbessern?

Losgelassenheit Pferd
Losgelassenheit Pferd

Takt und Losgelassenheit bilden die Basis jeder Übungseinheit und der Ausbildungsskala. Wie können diese wichtigen Punkte gefördert werden?

Die Voraussetzung für das Loslassen ist ein Pferd, das sich entspannen kann. Pferde können sich entspannen, wenn sie nicht überfordert werden und sich auf ihren Reiter verlassen können bzw. ihm vertrauen. Diese Basis kann durch Bodenarbeit und gemeinsames Zeit verbringen gefestigt werden. Die Rahmenbedingungen sollten an das Pferd angepasst werden. So wäre es zum Beispiel nicht sinnvoll, mit einem unerfahrenen Pferd auf einem Reitplatz mit vielen Außenreizen zu arbeiten und die Losgelassenheit fördern zu wollen, wenn das Pferd schon allein mit der Grundsituation überfordert ist.

Takt und Losgelassenheit kann durch Vorwärts – Abwärts Reiten gefördert werden. Dabei soll das Pferd seinen Kopf etwa auf Höhe des Buggelenks mit entspanntem Hals tragen. Die Nasenlinie des Pferdes befindet sich etwas vor der Senkrechten. Die Hinterhand tritt aktiv unter und der Rücken des Pferdes kann dadurch aufgewölbt werden. Wichtig ist hierbei, das Pferd nicht mit den Zügeln in die gewünschte Position zu ziehen. Vielmehr soll die Hand eine sanften Rahmen zum anlehnen bieten und das Pferd wird an diesen Rahmen herangetrieben. Das Reiten von hinten nach vorne ist hierbei essentiell! Wird das Pferd am Zügel heruntergezogen, so entsteht auf den ersten Blick eine korrekte Form, doch das Pferd ist hierbei nicht entspannt und kann nicht über den Rücken gehen. Der Grundsatz ,,form follows function“ beschreibt das korrekte Arbeiten hier sehr gut. Wenn die Funktion richtig ist, das Pferd also von hinten unter den Schwerpunkt fußt und dabei entspannt seinen Hals fallen lässt, entsteht automatisch die richtige Form. Pferde sind als Fluchttiere genetisch dazu veranlagt möglichst effizient zu arbeiten um immer genügend Reserven für eine eventuell notwendige Flucht zu haben. Dein Pferd wird sich also diese angenehme Haltung fast von alleine suchen, wenn du es zulässt und dein Pferd beim Finden der richtigen Haltung sanft unterstützt.

Außerdem kann das Reiten von Übergängen hilfreich sein. Hierbei können ,,einfache Übergänge‘‘ wie zum Beispiel vom Schritt zum Trab oder ,,mehrfache Übergänge‘‘ wie zum Beispiel vom Schritt in den Galopp oder das Anhalten aus dem Trab geritten werden. Beim Reiten von Übergängen mit dem Ziel, den Takt und die Losgelassenheit zu verbessern, kommt es nicht unbedingt darauf an, die Übergänge punktgenau zu reiten. Wichtiger ist hierbei die Qualität der Übergänge.

Auch Stangenarbeit kann zur Verbesserung von Takt und Losgelassenheit führen. Wichtig ist es hierbei, das Pferd nicht zu überfordern. Die Arbeit mit Stangen kann besonders für junge Pferde koordinativ sehr anstrengend sein. Die Abstände für Schrittstangen betragen 40-60cm, bei Trabstangen sind es 90-105cm, Galoppstangen sollten in einem Abstand von 180-210cm auseinander liegen. Die Stangenarbeit muss nicht vom Sattel aus durchgeführt werden und eignet sich auch gut für das Longieren. Als Steigerung können einzelne Stangen erhöht werden. Hierbei sollten die Abstände eventuell je nach Pferd etwas größer gewählt werden.

Das Reiten im Gelände kann ebenfalls Takt und Losgelassenheit fördern. Vielen Pferden fällt es auf längeren und geraden Strecken leichter einen gleichmäßigen Takt zu finden als in der Reitbahn. Durch die vielen Eindrücke im Gelände wird die Losgelassenheit des Pferdes gefördert. Mit jüngeren oder unsicheren Pferden bietet es sich an, in der Gruppe mit erfahrenen Reitern und Pferden ausreiten zu gehen.

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